Für ein besseres Stadtklima
Nachhaltige Planung der Grün- und Waldflächen in Düsseldorf
Parkanlagen und Wälder in Metropolen sorgen nachweislich für eine Verbesserung der Lebensqualität – auf vielen Ebenen. Städtisches Grün reduziert die Luftverschmutzung, sorgt für Frischluftzonen in den dichtbesiedelten Gebieten und mildert den Hitzeeffekt. Denn während versiegelte Oberflächen von Straßen und Fassaden die Sonneneinstrahlung reflektieren und das Stadtklima weiter aufheizen, sorgen Wälder und Parks für Abkühlung. Grün senkt zudem die Belastung durch Stress und sorgt so für eine gesündere Bevölkerung. Grund genug, auch in Düsseldorf auf eine nachhaltige Planung von Grün- und Waldflächen zu setzen.
Lange bevor die Römer sich entlang des Rheins niederließen, umgab den Fluss ein zusammenhängendes, dichtes Waldgebiet. Davon ist heute wenig geblieben – nur 11 Prozent der Düsseldorfer Stadtfläche ist bewaldet. Die Berliner Morgenpost hat im letzten Jahr anhand von Satellitenbildern den Grünflächenanteil in deutschen Städten untersucht und ein Ranking erstellt: Düsseldorf landete dabei mit knapp 57 Prozent Grünanteil auf Platz 69 – von insgesamt 79 betrachteten Städten. Im Osten der Landeshauptstadt befindet sich der Stadtwald, im Westen bieten die Rheinauen viel Grün. Zudem verfügt Düsseldorf über zwölf Naturschutzgebiete – darunter die Überanger Mark, das Rotthäuser Bachtal und die Urdenbacher Kämpe. Mitten in der dicht besiedelten Innenstadt liegt der Hofgarten, eine weitere grüne Lunge Düsseldorfs. Entstanden ist der heute so friedliche Ort aus kriegerischen Gegebenheiten: Pempelfort war im Siebenjährigen Krieg (1756-1763) weitgehend zerstört worden. Um die Verwüstungen zu beseitigen und den erwerbslosen Düsseldorfern Arbeit zu geben, wurde 1769 nach den Plänen von Nicolas de Pigage der älteste Teil des Hofgartens im französisch-klassischen Stil angelegt. Dabei setzte man bewusst auf gerade, im Vergleich zur ungezähmten Natur beinahe künstlich wirkende Formen: etwa die Reitallee mit vier Baumreihen, die schnurgerade gefasste Düssel neben der Seufzerallee oder auch der kleine Blumengarten mit geradlinig gesetzten Beeten neben dem Schauspielhaus. Im Gegensatz dazu stehen die jüngeren Teile des Hofgartens. Diese wurden im englischen Parkstil angelegt und bieten viel naturnähere Bereiche, wie weite Wiesen mit freistehenden Bäumen.
Die Landeshauptstadt setzt neben der Pflege der bestehenden Grün- und Waldflächen besonders auf die Aufforstung. Während nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg insbesondere schnell wachsende Bäume zum Einsatz kamen, werden in Düsseldorf heute vor allem sogenannte Zukunftsbäume gepflanzt. Das sind insgesamt 190 Baumarten, die u. a. in ihrer Wuchskraft, in der Lebenserwartung, im Pflegeaufwand, in Widerstandsfähigkeit und Fruchtbildung ganz besonders gut für das herrschende Klima geeignet sind. Zu ihnen gehören Baumhasel, Baummagnolie, Blumenesche, Buche und Edelkastanie.
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Zahlen & Fakten
Grünflächen insgesamt: 1.332 ha
davon
Grün- und Parkanlagen: 677 ha
Spielanlagen: 116 ha
Straßengrün: 308 ha
Wechselbeete: 6.249 m2
Bänke: 3.800
insgesamt 67.289 Straßenbäume
verschiedener Arten
Quelle: Garten-, Friedhofs- und Forstamt der Stadt Düsseldorf