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Die Quadratur der Kreise

Der „Living Circle“ in Flingern transformiert Büroleerstand in ein belebtes Wohnquartier

Was tun mit Gebäuden, die nicht mehr gebraucht werden? Das ist eine Frage, die viele Bürobauten... mehr

Was tun mit Gebäuden, die nicht mehr gebraucht werden? Das ist eine Frage, die viele Bürobauten in Deutschland betrifft, die nicht mehr zeitgemäßen Anforderungen genügen. Lassen sich solche Leerstände für Wohnungsbau nutzen, um dem wachsenden Bedarf an Wohnraum in den Städten nachzukommen, insbesonders dem bezahlbaren? Das Projekt „living circle“ des Düsseldorfer Architekturbüros konrath und wennemar architekten ingenieure gibt darauf sehr schlüssige Antworten: Auf Jahre des Leerstands des früheren Thyssen-Krupp-Centers folgte eine intensive Neubelebung, die sich die eigenwillige Gebäudegeometrie der Gebäude gekonnt zu Nutze machte. In dem alten Gebäudebestand konnten so rund 340 neue Mietwohnungen entstehen – eine auch deutschlandweit in dieser Größenordnung durchaus einzigartige Transformation.

Das ehemalige „Thyssen-Trade-Center“ im Norden von Flingern wurde nach seiner Erbauung 1991 über 20 Jahre als Bürogebäude genutzt. Der danach vier Jahre lang leerstehende Komplex zwischen Grafenberger Allee und Luise-Rainer-Straße wurde 2014 von Catella Deutschland mit dem Ziel erworben, den Bestand in wertigen und zugleich bezahlbaren Wohnraum zu transformieren. Die drei- bis achtgeschossigen Gebäudeblocks mussten sich dabei einer grundlegenden Verwandlungskur unterziehen. Als besondere Herausforderung stellte es sich dabei heraus, ihre charakteristische Kreisgeometrie in den Entwurf zu integrieren. Gerade diese sollte zur räumlichen Qualität beitragen und den Apartments mit zwei bis vier Zimmern einen unverwechselbaren Charakter verleihen. Bei aller Unkonventionalität der Grundrisse durfte aber auch die Funktionalität der Wohnbereiche nicht zu kurz kommen.

Die ursprünglich im Erdgeschoss angesiedelten Sonderbereiche der Büronutzung wie Mensa, Besprechungszonen und IT-Flächen, wurden komplett rückgebaut. Allein dadurch stand 33 Prozent mehr Freifläche zur Verfügung, mit der sich die Erdgeschosswohnungen aufwerten ließen: Private Gartenbereiche erweitern die Wohnungen nach draußen – eine Seltenheit im heute zunehmend versteinerten Großstadtdschungel! Ergänzt werden diese Außenanlagen durch halbprivate Flächen und Spielbereiche, die in den kreisrunden Innenhöfen in einem spannungsreichen Austausch zueinander stehen. In den Obergeschossen ermöglichen mindestens ein, in den größeren Wohneinheiten auch zwei vorgehängte Balkone oder eine Dachterrasse den Austritt ins Freie. Nach der kompletten Entkernung der Bauten erfolgte die Neugliederung der Grundrisse mit nichttragenden Trennwänden. Zu den bereits existierenden Erschließungskernen mussten neun weitere Treppenhäuser im Bereich der Fassade hinzugefügt werden, um den veränderten Grundrissstrukturen und den Brandschutzanforderungen zu entsprechen.

Die bestehende Parkebene mit 455 Stellplätzen unter dem Quartier konnte in ihrer Nutzung erhalten werden und steht nun den Bewohnern, aber auch deren Besuchern zur Verfügung. Die ebenfalls im Untergeschoss angesiedelten ehemaligen Technikflächen der Büronutzung dienen den Mietern nun als Kellerräume. Nachhaltigkeit und Energieeffizienz standen beim Entwurf ganz oben auf der Agenda. Als Energiestandard der Revitalisierung wurde das KfW-70 Effizienzhaus festgelegt. Teil des energetischen Konzepts ist zudem die Wärmeversorgung durch Fernwärme. Um Energieverluste zu minimieren und durch Wasserrückhaltung zu einem gesunden Stadtklima beizutragen, wurden 60 Prozent des Daches begrünt. Selbst aus der Luft macht das Quartier so wieder „bella figura“!

www.konrath-wennemar.de

Architekten: konrath und wennemar architekten ingenieure www.konrath-wennemar.de mehr

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