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Spannend Spartanisch

Wohnhaus wird durch einen nachhaltig und durchdacht gestalteten Holzbau erweitert

Der Anbau eines Wohnhauses am Rand von Berlin in Bestensee ist in Holzrahmenbauweise errichtet.... mehr

Der Anbau eines Wohnhauses am Rand von Berlin in Bestensee ist in Holzrahmenbauweise errichtet. Der Architekt Jan Rösler kam damit dem Wunsch der jungen Familie nach, das Bauvorhaben mit möglichst wenig Zeitaufwand umzusetzen. Das zweite Kind war bereits unterwegs und der Platz im Bestandsbau war nun zu klein. Ein Holzbau bot die Möglichkeit, mit vorgefertigten Bauteilen zu arbeiten. Der Rohbau war so in nur drei Tagen errichtet. Das Bauen mit Holz ist kostengünstig, was dem begrenzten Budget der jungen Familie entgegenkam. Den Bauherren bot das außerdem die Möglichkeit, sich selbst mit Eigenleistung einzubringen. Ökologisch bietet das Bauen mit Holz deutliche Vorteile gegenüber der mit konventionellen Baustoffen.

Der Kubus aus Holz wirkt spartanisch und schlicht. Umso spannender sind die vielen Details sowie das durchdachte Zusammenspiel von Konstruktion und Gestaltung. Bei der Fassadenkonstruktion arbeitete der Architekt mit Standardware. Die Latten aus Douglasie sind in verschiedenen Breiten gehalten, was der Fassade viel Wirkung verleiht. Die Verteilung der Fenster und das Raumangebot richten sich nach dem Achsmaß der Dachsparren. Das dadurch entstehende klassische Raster verleiht dem Gebäude seinen seriellen Charakter.

Der Anbau schafft eine zusätzliche Wohnfläche von knapp 100 m². In den Innenräumen sind die Sparren an der Decke sichtbar gehalten, was erneut die Konstruktion zur Geltung kommen lässt. Die Wände erhielten eine Verkleidung aus Lehm/Trockenbau und sind weiß gestrichen. Aufgrund seiner ungewöhnlichen Breite von zwei Metern ist der Flur keine reine Erschließungsfläche, sondern erweitert die Kinderzimmer zur Spielfläche. Die Fenster sind innen raumhoch und liegen verteilt auf einer Achse mit den Zimmertüren. Bei geöffneten Türen entstehen schöne Durchblicke, die sowohl am Morgen als auch am Abend viel Sonne in das Gebäude hineinlassen. Alle Fensterlaibungen sind überdurchschnittlich breit gehalten. Die Bewohner können dort sitzen, um ein Buch zu lesen oder sich am Blick in den Garten erfreuen. Auch hier verwendet der Architekt Douglasie, um die Materialauswahl gering zu halten. Am Boden gibt es eine Fußbodenheizung und ist ein Eichenparkett verlegt. Der Anbau bleibt in seiner Formensprache reduziert. Die Gestaltung ist kein Selbstzweck, sondern geht präzise auf die Erfordernisse ein. Das Gebäude erzielt gerade durch seinen Minimalismus einen starken, unverwechselbaren Ausdruck.

www.janroesler.de


Fotos:

Simon Menges

(Erschienen in CUBE Berlin 03|19)

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