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Sachlich klare Eleganz

Die Sanierung der Schwimmhalle in der Julius-Leber-Kaserne arbeitet deren zeitlosen Charakter heraus

Die Julius-Leber-Kaserne im Wedding hat die Bundeswehr 1994 von den französischen Alliierten... mehr

Die Julius-Leber-Kaserne im Wedding hat die Bundeswehr 1994 von den französischen Alliierten übernommen. Das Areal ist ursprünglich als Soldatenstadt konzipiert. Auf der rund 80 ha großen Fläche finden sich über 100 Gebäude, darunter ein Sportstadion, Sporthallen, Frei- und Hallenschwimmbad. Das gesamte Ensemble wurde von 1936 bis 1939 für die damaligen Luftwaffenverbände gebaut und steht unter Denkmalschutz.

Das Hallenbad besitzt aufgrund seiner Gestaltung und der zentralen Anordnung eine herausgehobene Stellung. Abweichend von den übrigen Kasernenbauten mit traditionellen Walmdächern wurde die Schwimmhalle als moderne Bauform in Stahlbetonskelettbauweise mit Flachdach errichtet. Das Gebäude besitzt eine großzügige zweigeschossige Stahlglasfassade mit Naturstein bekleideten, säulenartig gereihten Stützen. Aufgrund von Fassadenschäden wurde bereits 2006 ein Wärmegutachten für die Halle erstellt. Die Gutachter stellten fest, dass aufgrund der mangelhaften Dämmung der wirtschaftliche und umweltgerechte Betrieb des Schwimmbads nicht mehr aufrechtzuerhalten war. In 2009 begann das Architekturbüro eckert + honegger deshalb mit dessen Sanierung. In detaillierten Abstimmungen mit dem Landesdenkmalamt veranlassten die Architekten die Erneuerung der Gebäudehülle nach den Wärmestandards der EnEV. Die Natursteinverkleidungen wurden wärmegedämmt konzipiert und in einem Thüringer Travertin ausgeführt. Der neue Fassadenputz lehnt sich in Struktur und Farbe an den Bestand an. Es handelt sich um einen ungefärbten, grobgekörnten Strukturedelputz, der auf Mineralwolle-Dämmplatten aufgetragen wurde. Die Flachdächer erhielten eine zusätzliche Dämmschicht von 20 bis 24 cm und eine neue Abdichtung. Die Glasfassade sowie sämtliche Fenster wurden gegen isolierverglaste, wärmegedämmte Metallprofilkonstruktionen ausgetauscht.

Es erfolgte nicht nur die Sanierung der Außenhülle, sondern auch des gesamten Innenbereichs und der Betriebstechnik. Der linke Anbau ist nun mit neuen Umkleide- und Sanitäranlagen ausgestattet. Im rechten Anbau befindet sich heute eine Sauna mit einer 12 m² großen Kabine sowie ebenfalls neuen Umkleide- und Sanitärflächen. Bei der Schwimmbadtechnik erfolgte eine Modernisierung von Heizung, Wasseraufbereitung und -erwärmung sowie Lüftung. Im Innenbereich der Halle ließen die Architekten den Fußbodenaufbau des Beckenumgangs, die Unterdecke und den Putz der Wandflächen herrichten. In Abstimmung mit der Denkmalbehörde entschied man, das prächtige Wandmosaik aus der Entstehungszeit und die Wandbeläge in den Eingängen unverändert beizubehalten oder zu rekonstruieren. Das Gestaltungskonzept im Inneren der Halle bleibt bei der Wahl der Farben und Materialien sehr dezent und unterstreicht dadurch die sachlich klare, elegante Gestaltung des Gebäudes.

www.eckert-honegger.de

Fotos:

Andreas Meixner

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