Paul Bracq
In den 1960er-Jahren entwirft der Designer das Classic Car Mercedes Pagode SL
1957 kommt der 23-jährige französische Designer Paul Bracq zu Mercedes und entwirft die Karosserien von so bahnbrechenden Fahrzeugen, wie den großen „600er“ und den legendären „Pagode SL“. Durch seine Hand trugen die weltweit – für ihre Zuverlässigkeit gerühmten, deutschen Fahrzeuge – elegante französische Maßanzüge, charakterisiert von niedrigeren Dachlinien und kompakten Karosserieüberhängen.
Paul Bracq ist einer der wenigen Designer, dessen Oeuvre durchgängig von Erfolgsmodellen gekennzeichnet ist – im Gegensatz zu manchen seiner bekannteren, italienischen Kollegen. Kennzeichnend sind seine perfekte Ausbalancierung der Linien, welche eine Karosserie definieren. Wann weist ein Entwurf zu wenige Linien auf, wann zu viele. Wann ist der entstandene Entwurf zu spannungsgeladen, wann zu langweilig? Perfektionsgetrieben arbeitete Bracq an der Lichtführung einer neuen Karosserie, bis diese die für ihn optimale Formgebung erreicht hatte.
Nach seiner, die 1960er-Jahre prägenden Zeit bei Mercedes, wechselte er zu BMW und schuf ein komplett neues Markenbild mit der 5er-Mittelklasse-Limousine, dem ersten 3er BMW, dem bildschönen 6er Coupé und insbesondere dem 7er, BMWs erster ernstzunehmender Konkurrent zu Mercedes in der Oberklasse. In der für BMW damals wirtschaftlich schwierigen Zeit ist Bracq´s Design ein Stützpfeiler für den Erfolg der Firma.
Heutzutage entwirft Paul Bracq abstrakte Skulpturen und malt Automobilbilder, welche in der automobilen Sammlerszene sehr gefragt sind und weltweit in Museen ausgestellt werden.
Ein unvergessenes Bonmot war seine Übersetzung des französischen Wortes „huîtres“: Da er zwar französisch, aber kaum deutsch sprach, nannte er die Austern „Fisch mit Karosserie“.
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