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Neuer alter Charme

Umbau einer Westend-Villa zeigt gelungen Umgang mit der Architektur der dreißiger Jahre

Berlin ist reich an Altbauten. Vor allem im Westen der Stadt stehen eine Vielzahl von Villen,... mehr

Berlin ist reich an Altbauten. Vor allem im Westen der Stadt stehen eine Vielzahl von Villen, die auf dem Wohnungsmarkt trotz des derzeitigen Neubau-Booms begehrter sind denn je. Der Auftrag, den die Architektinnen Flacke + Otto erhielten, war deshalb nicht minder spannend als die Errichtung eines Neubaus. Das Büro erhielt die Aufgabe im Berliner Westend eine Doppelhaushälfte von 1939 neu zu gestalten und dort einen zeitgemäßen Wohnstandard zu verwirklichen.

Die Architektinnen fanden einige der für Altbauten typischen Probleme vor, die es zu lösen galt. Das Haus hatte eine sehr kleinteilige Struktur. Die Räume waren eng, die Fenster sorgten für zu wenig Licht und schufen keine richtige Beziehung nach draußen. Die Planerinnen stellten den Grundcharakter des Gebäudes nicht in Frage, sondern versuchten vor allem den Räumen mehr Großzügigkeit und Offenheit zu verleihen. Platz schafft vor allem die Neunutzung bereits vorhandener Flächen. Das Dachgeschoß erhält eine neue Gaube und wird zum Kinderzimmer ausgebaut. Die alte Garage nimmt Nebenräume wie Gäste-WC, Garderobe sowie Hauswirtschaftsraum auf. Ein Anbau vergrößert das Wohn- und Esszimmer. Die dort verbauten Glasfronten sorgen für mehr Licht und öffnen das Haus zum Garten.

Die Neugestaltung lässt die Vergangenheit und Geschichte des Hauses nicht verschwinden, sondern betont diese. Viele typische Merkmale der dreißiger Jahre fügen die Architektinnen hinzu. Die neuen Fenster werden mit Sprossen versehen und locker verteilt statt in einem starren System angeordnet. Der Anbau erhält für die frühe Moderne typische Rundungen. Der teilweise vorhandene Klinkersockel wird beim Terrassenneubau wieder aufgenommen.

Auch die energetische Sanierung verändert die Anmutung des Hauses nicht. Zwar hatten die Architektinnen die Auflage, die EnEV 2009 einzuhalten. Sie verzichten dabei aber auf eine Außendämmung und wählen stattdessen eine Kombination aus vielen Einzelmaßnahmen. Neben der planerischen und gestalterischen Arbeit legten die Architektinnen auch viel Wert auf die Ausführung der Maßnahmen. In dem Haus haben aus Berlin stammende Handwerksfirmen mit viel Liebe zu hochwertigen Materialien und deren sorgfältiger Verarbeitung gearbeitet. Das Gebäude erhält so einen besonderen Charme, der ebenso alt wie neu ist.

www.fl-ot.com

Architekten: Flacke + Otto / Architekten www.fl-ot.com Fotos: Lidia Tirri... mehr

Architekten:

Flacke + Otto / Architekten
www.fl-ot.com

Fotos:

Lidia Tirri
www.tirri.de