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Millimeterarbeit in Kreuzberg

Zwei Jahre Entwicklungsarbeit für die Leuchte „Force one“ – der Entstehungsprozeß

Mit der Tischleuchte Roxxane hat der in Berlin-Kreuzberg ansässige Designer Rupert Kopp bereits... mehr

Mit der Tischleuchte Roxxane hat der in Berlin-Kreuzberg ansässige Designer Rupert Kopp bereits ein Erfolgsprodukt für den Hersteller Nimbus aus Stuttgart entwickelt. Mittlerweile ist eine ganze Produktfamilie entstanden, zu der Kopp in seinem Studio an der Schlesischen Straße derzeit mobile Varianten mit Akkubetrieb entwickelt.

Neben Roxxane hat Kopp zeitgleich ein Konzept für die Steh-Arbeitsleuchte „Force one“ vorgestellt. Die Entscheidung zur Produktion der „Force One“ fiel allerdings wesentlich später. Der Berliner hat zwei Jahre an der endgültigen Serienreife des Produkts gearbeitet. Der langwierige Entstehungsprozess zeigt, wie aufwendig die Arbeit des Designers bei einem technisch so anspruchsvollen Produkt ist.

Rupert Kopp bringt seine ersten Ideen mit Bleistift zu Papier. Danach wechselt er zu Rendering-Modellen am Computer. Zusätzlich baut er 1:1 Modelle, um das Produkt räumlich erfahrbar zu machen. Damit ist zunächst nur die Wirkung der Leuchte als Skulptur im Raum erfasst. Die eigentlich Entwicklungsarbeit steckt in der Umsetzung. Dies geschieht nicht mehr alleine im Studio, sondern in enger Zusammenarbeit mit den Ingenieuren in der Entwicklungsabteilung des Herstellers. „Wir haben zu Anfang einen riesigen Korb voller Probleme. In unzähligen Besprechungen diskutieren wir oft millimetergenaue Details,“ meint Rupert Kopp. Einer dieser Probleme bei der Force One war die Biegung des Aluminium Profils, an dem Kopf und Fuß befestigt sind. Die Biegung ist ein wichtiges funktionales Detail, weil sich dadurch die Leuchte näher an den Tisch heranschieben lässt. In das Profil ist ein Mittelsteg eingefügt, der der Leuchte Stabilität verleiht und zusätzlich die Möglichkeit der Montage von Kopf und Fuß bietet. Die Designidee konnte der Hersteller erst realisieren, als er mit dem Fensterhersteller Schüco einen Spezialisten für die Biegung von Aluminiumprofilen gefunden hatte.

Lange diskutierte der Designer auch die Schaltertechnik zur Steuerung der Leuchte. Vorbild war das iPhone, das sich intuitiv per Wischbewegung bedienen lässt. Am Ende überzeugte Koop den Hersteller kein Zuliefererprodukt einzusetzen, sondern ein eigenes Schaltermodul zu entwickeln. Über die Sensoren lassen sich nun mit der Powerfunktion 8.000 Lumen hinzu schalten. Damit wird jede weitere Beleuchtung im Raum überflüssig. Auch der Anteil an indirektem Licht lässt sich über die touch-sensitive Schaltereinheit regulieren. Rupert Kopp berichtet, dass die Herausforderung darin besteht, Produkte zu schaffen, die intuitiv zu erfassen sind. Der Nutzer darf die aufwendige Technik nicht wahrnehmen. Oft sind es am Ende die einfachen Dinge, die zum Ziel führen. „Man quält sich ewig und dann ist die Lösung eine Platte mit einem Loch."

www.rupert-kopp.com

Fotos: G. Koelmel mehr

Fotos:

G. Koelmel