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Ferien im Architekturdenkmal

Architekten vermieten stilecht eingerichtete Wohnung im Oscar Niemeyer Haus

Das Oscar Niemeyer-Haus im Hansaviertel im Bezirk Tiergarten ist der Beitrag des berühmten, 2012... mehr

Das Oscar Niemeyer-Haus im Hansaviertel im Bezirk Tiergarten ist der Beitrag des berühmten, 2012 im Alter von 104 Jahren verstorbenen brasilianischen Architekten zur Internationalen Bauausstellung von 1957. Karen und Klaus Romberg, Inhaber des Architekturbüros A-Base, haben im Jahr 2012 in dem achtgeschossigem Scheibenhochaus eine Wohnung im ersten Stockwerk gekauft. Die Rombergs haben die Wohnung neu gestaltet und vermieten diese an Berlin-Besucher. Sie bieten damit die Möglichkeit, stilecht in einem Gebäude zu wohnen, welches einer der einflussreichsten Architekten der Moderne errichtet hat. Das Hochhaus sollte ursprünglich mit 78 gleichwertigen Sozialwohnungen ausgestattet werden. Vom Berliner Senat für Bau- und Wohnungswesen gab es deshalb zahlreiche Auflagen. Diese führten dazu, dass Niemeyer aufwendige Änderungen an seinem Entwurf vornehmen musste. Viele Ideen konnte der Architekt nicht verwirklichen, weshalb er sich später von dem Gebäude distanzierte.

Karen und Klaus Romberg haben sich bei der Neugestaltung der Wohnung an den Ideen Niemeyers und am Wohnstil der Entstehungszeit des Gebäudes orientiert. „Es hat mir ungeheuer viel Spaß gemacht, sich hineinzudenken in die Zeit und die Materialien, die damals zur Verfügung standen“, berichtet Karen Romberg. „Wir wollten die ursprünglichen Ideen des Gebäudes aufnehmen und in die Jetzt-Zeit holen.“

Bereits Oscar Niemeyer war mit den durch die Auflagen des sozialen Wohnungsbaus vorgegeben Grundrissen nicht zufrieden. Die Architekten setzen an diesen Punkt an und gaben der Wohnung eine neue, offen gestaltete Struktur. „Wir haben die Küche mit dem Wohnraum verbunden und wollten gerne in der Wohnung von vorne nach hinten durchgucken können“, erklärt Karen Romberg. Um den Durchblick zu gewährleisten, gibt es in der neu gestalteten Wohnung große Schiebetüren, die den Wohn- und Schlafbereich verbinden. Die Bäder sind etwas vergrößert und haben nun beide ein WC. Ebenso verfügt die Wohnung nun über zwei Schlafzimmer mit vorgeschalteten Ankleiden.

Die komplette Möblierung haben die Architekten bis ins Detail geplant. Für Designliebhaber ist eine echte Fundgrube entstanden. Man findet Midcentury Klassiker wie die berühmten Bertoia Stühle aus Draht oder für die Zeit typische Türgriffe von FSB. Über den WMF Aschenbecher mit Kippe von Wilhelm Wagenfeld hätte sich Oscar Niemeyer sicher gefreut. Er war bekanntlich leidenschaftlicher Zigarilloraucher. Auch das Farbkonzept mit Tönen in Blaugrün und Violett ist ein deutlicher Bezug zur Entstehungszeit des Hauses. Wie detailgenau die Architekten mit den Ideen Niemeyers umgegangen sind, zeigen auch die Heizkörperverkleidungen sowie die Schiebetüren. Bei diesen Elementen wiederholt sich das Punktmuster des Aufzugsturm, der das Gebäude von Außen erschließt. „Bei der Schiebetür ist das Muster sogar eins zu eins übernommen. Ich bin extra rausgegangen, um zu messen“, erklärt Karen Romberg. Nachgerüstet haben die Architekten den Sonnenschutz. Die Lösung mit dem Vorhang, der an der Loggia rundum läuft, ist nicht nur clever, sie wurde auch rückwirkend vom Denkmalschutz genehmigt. Vereinzelt finden sich auch immer wieder zeitgenössische Elemente, beispielsweise ein Beistelltisch von Moroso aus Italien oder ein Wandspiegel von Gubi aus Dänemark. Die Architekten rekonstruieren nicht einfach das Design der Fünfziger Jahre. Sie nehmen viele Elemente auf, ergänzen diese aber auch mit eigenen Ideen. Der einzigartige Grundcharakter der Wohnung bleibt so erhalten und wird auf behutsame Weise an die Erfodernisse der Gegenwart heran geführt.

www.roombergs.de

Innenarchitekten: a-base | büro für architektur www.a-base.de Fotos: K. Romberg / H.... mehr

Innenarchitekten:

a-base | büro für architektur
www.a-base.de

Fotos:

K. Romberg / H. Joosten

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