Alter Charme, neu verpackt
Ehemalige Fabrikhalle wird zum modernen Firmensitz
Wie wird aus einer alten, völlig entkernten Fabrikhalle eine ansprechende Bürofläche, die Mitarbeitern eine moderne, gute Arbeitsatmosphäre bietet und zugleich das Industriegebäude als Kulturerbe bewahrt? Vor dieser Aufgabe stand das Innenarchitekturbüro Raumdeuter, als es von einem Zulieferer der Glasindustrie beauftragt wurde, das ausgesuchte Gebäude mit angeschlossenem Lager auszubauen. Dabei gehörte es zu den Wünschen des Auftraggebers, bei der Umsetzung Bezüge zur Glasherstellung sowie zur Industrialisierung der Gründerzeit herzustellen. „Glas als alter und zugleich moderner Rohstoff sollte sich in der Inneneinrichtung widerspiegeln“, erinnert sich Holger Beisitzer, der für den Entwurf verantwortlich zeichnet.
Nach der Fertigstellung des Entwurfs wurde ein Händler für historische Baustoffe im Berliner Umland gefunden, der passende Türen und Fenster aufarbeitete. Diese wurden in neue Trockenbauwände gefasst und mit einem umlaufenden Sockel in Patinagrün kombiniert. Leuchten, Kabelkanäle und Möbel zeichnen sich durch schwarz lackiertes Metall aus und bilden einen starken Kontrast zu den durchweg weißen Wänden. Um wie gewünscht eine Reminiszenz an die Glasherstellung zu schaffen, kamen großformatige historische Bilder der Glasfertigung und Herstellung in leichten Sepiatönen zum Einsatz, die an eine jahrhundertealte Tradition erinnern und dank einer 4 cm starken Dämmung zugleich akustisch wirksam sind. Insgesamt zeichnet den Entwurf ein Rückgriff auf historische Elemente aus, welche die Mietfläche wieder mit dem Charme des Bestandsgebäudes verbinden.
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