Japans schrillster Traditionalist
Ausstellung über Terunobu Fujimori im April 2020
Der japanische Architekt Terunobu Fujimori hat zunächst ausschließlich als Historiker geforscht, unterrichtet und publiziert. „Dann“ – so drückte es Altmeister Arata Isozaki aus – „begann er eines Tages, seltsame Gebäude zu schaffen, als sei er plötzlich verrückt geworden.“ Seitdem hat er eine kleine Anzahl von Projekten realisiert, die international ungewöhnlich starke Beachtung gefunden haben – von kleinen Teehäusern bis zu großmaßstäblichen, die Natur inkorporierenden Museumsbauten. Der 73-jährige Architekt entwickelt eine sehr persönliche, kritische Alternative zur zeitgenössischen Architektur, indem er traditionelle Techniken und Materialien sowie natürliche Elemente in unorthodoxer Weise miteinander kombiniert. Als Mitbegründer der ROJO-Society beschäftigt er sich zudem schon über viele Jahrzehnte mit dem öffentlichen Raum, indem er Fehlentwicklungen, Ausnahmen und absurde Situationen im Umfeld japanischer Metropolen fotografisch dokumentiert. Seit 2016 ist Fujimori Direktor des Edo-Tokyo-Museums, das sich der Geschichte Tokyos widmet.
Im April 2020 zeigt die Stiftung Insel Hombroich eine Ausstellung über Terunobu Fujimori, in deren Rahmen auch ein Teehaus auf der Raketenstation im Maßstab 1:1 realisiert wird.
Ort: Raketenstation Hombroich 32, Veranstaltungshalle, 41472 Neuss