Wellness für Zuhause
Die unterschiedlichen Arten, Wasser zu genießen
Es ist ein kostbares Gut, was uns da täglich umgibt, ohne das wir überhaupt nicht leben könnten. Ist uns tatsächlich die Bedeutung von Wasser bewusst? Wie wir es nutzen, bei was wir es alles anwenden oder was es in der Lage ist zu verändern? Landschaften, Räumlichkeiten oder unser Wohlbefinden können durch Wasser immens Einfluss nehmen. Es ist ein mächtiges Medium, wenn es um unser Verhältnis zu uns selbst und unseren Körper geht. Sind wir schlecht gelaunt, hebt ein Bad unsere Stimmungslage, sind wir müde, spendet uns Wasser Energie. Somit gibt es auch eine emotionale Seite: wir genießen.
Dieser Aspekt war der westlichen Welt einige Jahrhunderte lang weniger bewusst. So sahen die Europäer das Wasser eher als pragmatische Konstante. Der Fokus lag vornehmlich auf Gesundheit, Fitness und Hygiene wie etwa Wassersport, Kneipp- und Thermalbäder, Sauna und natürlich Trink- und Quellwasser. Auch die medizinische Anwendung mittels Heilbäder oder Hydrotherapie hat ihren festen Platz. Ganz anders die asiatischen Länder, wie beispielsweise Japan. Sie haben die Hygiene vom Erleben des Wassers getrennt. Es wurde als Medium begriffen, das den Körper durchdringt. Sei es zum Waschen oder Baden. Letzteres ist oftmals mit sozialer Interaktion verbunden wie ein Plausch mit Gästen oder Nachbarn.
Aus diesem Grund verwundert es auch nicht, dass ausgerechnet ein Berliner Designer mit asiatischen Wurzeln eine sensorisch gesteuerte Regendusche entwickelt, die eine Kommunikation zwischen Mensch und Wasser entstehen lassen soll. Eine interessante Erfahrung für die westlichen Erdbewohner und eine spannende Angelegenheit hinsichtlich der technischen Umsetzung. Durch die an der Decke angebrachten Rohre rinnt in unterschiedlicher Intensität Wasser herab, ähnlich einem Regenguss. In diesem Fall sind es die Bewegungen, die die Höhe und Position der Rohre sowie die Wasserfallintensität bestimmen.
Wie der Mensch mehrere, hat das Wasser im Wesentlichen zwei Seiten. Mal ist es eher ruhig, mal wild bewegt. Es kann uns Energie geben oder uns beruhigen. Mal haben wir meditatives, mal aktives Wasser, wie in einem Strudel. Das Wasser berührt uns optisch und haptisch. Wir brauchen alle Momente des Ausgleichs. Heute ist alles extrem schnelllebig, Dinge verändern sich ständig – wir entfernen uns von der Natur.
Hersteller tun ihr Übriges, um mit innovativen Produkten den Genuss des Wassers in jeglicher Form den Menschen wieder nahe zu bringen, aber auch den Aspekt der Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung zu implementieren. Worin technisch derzeit die größte Herausforderung besteht und welche Art, Wasser zu erfahren von der Technik favorisiert wird, weiß Philippe Grohe, Leiter der Marke Axor. „Wir können uns über die optisch emotionale oder auch über die haptische Qualität des Wassers unterhalten. In beidem steckt Technik und Design. Wenn wir die Luft aus dem Wasser rausnehmen, passiert etwas und es passiert auch etwas, wenn wir die Luft wieder reinblasen. Es macht aber einen großen Unterschied, ob das Wasser dann durch ein großes Loch oder durch 90 kleine fließt“, entgegnet Grohe. Duschen reduziert sich bei Weitem nicht mehr nur auf einen Hygienevorgang. Das Erlebnis des Genießens steht im Vordergrund. Wir entfernen uns von der Natur, also muss die Natur in unsere vier Wände.
Seit Jahrtausenden werden Räume für, mit und um das Wasser gestaltet und bieten ein reizvolles Erlebnis für alle Sinne. Produktdesigner, Architekten und Planer geben dem Wasser eine Hülle, einen entsprechenden Rahmen, um sich entweder zu entfalten oder zu ruhen.