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Auf die Spitze getrieben

Sozialbürgerhaus an der Spixstraße

Im Stadtteil Giesing steht dieses Gebäude mit seiner ungewöhnlichen, spitzwinkligen Kubatur an... mehr
Im Stadtteil Giesing steht dieses Gebäude mit seiner ungewöhnlichen, spitzwinkligen Kubatur an der Spixstraße. Seine Gestalt hatte sich der Form des Grundstücks anzupassen. Das ehemalige Agfa-Kamerawerk stand früher hier an der Tegernseer Landstraße. Das gesamte Grundstück mit einer Größe von 11.25 Hektar Gesamtfläche wurde vollständig neu beplant. Damit realisierte die Büschl-Gruppe, gegründet 1963 von Dipl.Ing. Architekt Günter Büschl, das bislang größte von einem privaten Investor entwickelte Gelände in Bayern.

Nach dem Abriss der alten Gewerbebauten wurden sowohl Gebäude mit Gewerbenutzung als auch Wohnbauten mit großzügigen Grünanlagen erstellt. Diese Mischnutzung zieht sich durch das gesamte neu entstehende Viertel Agfa-Park oder auch Parkviertel Giesing genannt. Die alteingesessenen Bürger sahen dieser Entwicklung oft mit Sorge zu, denn unweigerlich wird Giesing dadurch nicht nur moderner, sondern auch teurer.

Die Kontaminierung des Areals durch Bauschuttablagerungen aus dem Zweiten Weltkrieg erforderte zunächst einen Bodenausstausch von rund 500.000 Kubikmetern Erdreich. Dadurch entstanden Sanierungskosten in Höhe von 30 Millionen Euro. Im Bebauungsplan war für die Ecke Spixstraße / Werner-Schlierf-Straße ein Gewerbegebäude mit Tiefgarage vorgesehen. Bedingt durch die Grundstücksform entstand ein extrem spitzwinkliges, dreieckiges Gebäude mit vier Geschossen. Unterirdisch schließen sich zweigeschossige Tiefgaragen-, Keller-, und Technikflächen an.

Entlang der Werner-Schlierf-Straße springt die Fassade zurück und ist als Arkade ausgebildet. In das Erdgeschoss ist auf ca. 2.100 m2 ein Supermarkt mit den dazugehörigen Lager-, Neben- und Personalräumen eingezogen. Die restliche Fläche des Erdgeschosses und bis hinauf zum 3. Obergeschoss sind die Räume an die Landeshauptstadt München zur Nutzung als Sozialbürgerhaus und als Jugendamt vermietet. Das Gebäude wurde in der Zeit von 2012 bis 2014 errichtet und hat eine Gesamt-Geschossfläche von 8.400 m2 – ein unorthodoxer Bau für eine städtische Sozialeinrichtung.

Die ungewöhnliche Geometrie des Gebäudes stellte die Architekten einerseits vor die schwierige Aufgabe, funktionelle Grundrisse für eine Büronutzung zu entwickeln, andererseits eine Fassade zu entwerfen, die die Strenge des Baukörpers widerspiegelt und gleichzeitig mildert. Die Komposition der Fassade ist klar und schlicht, die Gestaltung von der Natur inspiriert, wie der Architekt erläutert – zum Beispiel am Kontrast zwischen Fülle und Leere der Schale der Lotusfrucht, erläutert Taichi Mukai, Chefarchitekt der Büschl-Architekten und Entwurfsverfasser zusammen mit Dott. Arch. Antonello Ferraro. Er stammt aus Japan und so ist es bezeichnend, dass er Naturvergleiche wählt, um das Gebäude zu erklären. Zusätzlich ist das Grau der Fassade optisch eine deutliche Abgrenzung zu den umgebenden Gebäuden. Die weiße Fassade des Innenhofes gibt den nach innen gewandten Räumen Helligkeit und Licht.

Im Inneren sind die Farben zurückhaltend, unterstützen aber die räumliche Wahrnehmung der Ebene, zum Beispiel in den schrägen und weißen Laibungen. Bei der Entwurfsidee stehen Proportion und Funktionalität im Vordergrund. Die Landschaftsarchitekten Lex Kerfers gestalteten den Innenhof, der die Gebäudeform als Muster wieder aufnimmt.

www.bueschl-gruppe.de
Architekten Büschl Unternehmensgruppe www.bueschl-gruppe.de Fotos Antonello Ferraro... mehr

Architekten

Büschl Unternehmensgruppe
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Fotos

Antonello Ferraro
Taichi Mukai  
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