Glücksfall für Berlin

Unter einem Dach finden sich vereint das Forum Berufsbildung, ein Minilofthotel, zahlreiche Künstler, Redaktionen, Agenturen, Werkstätten für Fahrradreparatur und Upcyclingtaschen sowie eine Gemeinschaftsgalerie.

Die Fertigstellung des Gebäudes Frizz23 am südlichen Ende der Friedrichstraße gilt als Meilenstein und Glücksfall in der Berliner Liegenschaftspolitik. Die Grundstücke rund um den ehemaligen Blumengroßmarkt waren seit Jahren heiß umworben. In dem städtebaulich fragmentierten Areal zwischen der Friedrichstraße und dem Jüdischen Museum hatten sich seit der Wende eine Vielzahl an Galerien, temporären Nutzungen, Einzelhandel und sozialen Initiativen angesiedelt. Aufgrund des Einsatzes von Dr. Helmut Riethmüller vom Forum Berufsbildung und des späteren Engagements einer Bürgerinitiative vergab das Land Berlin die drei Grundstücke nach Wegzug des Blumengroßmarktes schließlich nicht an die höchsten Gebote. Die überzeugendsten Konzepte erhielten den Zuschlag.

Das Frizz23 gehört zu einer der so neu entstandenen Bauten. Das Büro Deadline Architekten und das Forum Berufsbildung entwickelten gemeinsam die Idee, kreatives Gewerbe und temporäres Wohnen in einer Baugemeinschaft zu kombinieren. Nach fünf Jahren Planung, zwei Jahren Bauzeit und unermüdlichem Diskurs mit lokalen Akteuren, Bezirk und Senat haben die insgesamt 42 Mitglieder der Baugruppe ein in vielerlei Hinsicht außergewöhnliches Haus geschaffen. Unter einem Dach finden sich vereint das Forum Berufsbildung, ein Minilofthotel, zahlreiche Künstler, Redaktionen, Agenturen, Werkstätten für Fahrradreparatur und Upcyclingtaschen sowie eine Gemeinschaftsgalerie. Der Zusammensetzung der Baugemeinschaft entsprechend ist das Frizz23 in drei Bauteile gegliedert, die einen in der Höhe verspringenden Riegel bilden. Die Fassade aus neptunblauen Aluminiumpaneelen und karbonisiertem Holz fasst das Gebäude optisch zu einer Einheit zusammen. Im westlichen Teil, zur Friedrichstraße hin und direkt neben dem neuen TAZ-Gebäude, hat das Forum Berufsbildung seinen Sitz mit Seminar- und Veranstaltungsräumen über fünf Etagen. Im Osten bildet der siebengeschossige Turm mit Minilofts und Café die Verbindung zum Fromet-und-Moses-Mendelssohn-Platz. Dazwischen liegt der Mittelbau mit seinen kleinteiligen Einheiten für die Kreativwirtschaft.

Neben dem Frizz23 sind am ehemaligen Blumengroßmarkt das IBeB (Integratives Bauprojekt am ehemaligen Blumengroßmarkt), das Metropolenhaus, die Akademie des Jüdischen Museums und das neue TAZ-Gebäude nun fertiggestellt. Dank des konzeptgebundenen Vergabeverfahrens konnte ein lebendiges Kreativquartier neu entstehen, in dessen Planung lokale Akteure, Nachbarschaftsinitiativen, Bezirk und Senat von Anfang an eng eingebunden wurden.

www.deadline.de

Architekten:

Deadline Architekten
www.deadline.de

Bauleitung:

Bollinger + Fehling Architekten
www.bollinger-fehlig.de

Landschaftsarchitektur:

Planung.Freiraum
www.planungfreiraum.de

Tragwerksplanung:

Eisat
www.eisat.de

Technische Gedäudeautomation:

Plaschka Planung und Beratung
www.plaschka-gmbh.de

Fassadentechnik:

Priedemann Fassadenberatung www.priedemann.net

Brandschutz:

KLW Ingenieure
www.klw-berlin.de

Fotos:

Jan Bitter
www.janbitter.de

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