Platin für Neu Schöneberg

Nachhaltige Quartierserweiterung für Wohnen, Retail, Kita und Fitness

Unter der Bezeichnung Neu Schöneberg entstand bis 2019 ein neues Wohnquartier an der Bautzener Str. 22–26, parallel zur S-Bahn-Linie und dem Park am Gleisdreieck. Auf einer ehemaligen Brachfläche von 17.030 m² stehen nun sieben in Stahlbetonbauweise errichtete Wohngebäude mit je sechs Stockwerken. Die Architekten orientierten sich an der Bautypologie und Höhe der nachbarschaftlichen Gebäude westlich der Bautzener Straße. Die Gebäude wurden aber nicht in der üblichen Blockrandbauweise errichtet, sondern die Blöcke wurden durch Einschnitte geöffnet. So entstand ein aufgelockertes Straßenbild mit Einsichten in die jeweilig begrünten Höfe, die zum Verweilen einladen.

Das Bauvorhaben ging per Direktauftrag des Bauherrn, Dr. Wolfgang Schroeder Immobilien, an Collignon Architektur aus Berlin und wurde bereits aufgrund des durchdachten Nachhaltigkeitskonzepts und der Planung von der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen mit Platin ausgezeichnet. Es wurde mit 83,7 Prozent bewertet und ist, so Architekt Oliver Collignon, „der mit der höchsten Punktzahl bewertete Neubau eines Stadtquartiers deutschlandweit.“ Kriterien dieser Beurteilung sind unter anderem die Lebenszykluskosten und die Wertstabilität eines Gebäudes. Die öffentlich nutzbaren Grünflächen zwischen den Gebäuden brachten ebenso Punkte ein. Auch die Energieversorgung wurde als herausragend bewertet. Es handelt sich um ein innovatives Heizungssystem durch eine Kombination von Abwasserwärmenutzung und Solarenergie. Dieses System ist so effizient, dass nur an extrem kalten Tagen eine Gasheizung (BHKW) mit hinzugenommen werden muss. Eine kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung ermöglicht eine schallgeschützte Lüftung der Wohnung, zusätzlich lassen sich die Fenster öffnen.

Insgesamt entstanden 300 Wohnungen unterschiedlicher Größen, wobei der Schwerpunkt auf kleineren und mittleren Größen lag, um dem deutlich erkennbaren Trend zu Singlewohnungen Genüge zu tun. Ebenso wurde darauf geachtet, dass die Wohnungen sich auch für Senioren oder bewegungseingeschränkte Bewohner eignen. Dementsprechend gibt es nur wenige deutlich größere Wohnungen. Ca. 15 Prozent der Wohnungen sind nach den Wohnungsbauförderungsbestimmungen des Landes Berlin gefördert und haben einen niedrigeren Quadratmeterpreis als die anderen Mietwohnungen. Nach Osten zur Bahnlinie hin verfügen alle Wohnungen über Balkone. Aber auch zwischen den Häusern gibt es Südbalkone. Das Erdgeschoss wird gewerblich von Einzelhandelsgeschäften genutzt. Im Haus 1 an der Yorckstraße befindet sich ein Café und ein Fitnessstudio. In einem Pavillon im südlich gelegenen Park ist eine Kindertagesstätte mit 35 Plätzen untergebracht.

Das Wohnquartier Neu Schöneberg zeichnet sich auch durch seine Lage aus – die Nähe zur S-Bahn und die fußläufige Entfernung zum Potsdamer Platz oder zum Winterfeldplatz sowie dem Gleispark sind eindeutige Standortvorteile.

www.collignonarchitektur.com

Fotos:

Linus Lintner
www.linus-lintner.de

(Erschienen in CUBE Berlin 02|21)

 

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