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Monumental verknüpfend

Der Pritzkerpreis 2020 geht an Yvonne Farrell und Shelley McNamara

Vorschau: Bocconi_1-1_Universita-Luigi-Bocconi-photo-courtesy-of-Federico-Brunetti

Universita Luigi Bocconi

Vorschau: Town-House-Kingston-University_1_Town-House-Building-Kingston-University-photo-courtesy-of-Ed-Reeves

Town House Building, Kingston University

Vorschau: UTEC_4_University-Campus-UTEC-Lima-photo-courtesy-of-Iwan-Baan

University Campus UTEC, Lima

Vorschau: Yvonne-Farrell-and-Shelley-McNamara-photo-courtesy-of-Alice-Clancy

Yvonne Farrell and Shelley McNamara

Die beiden irischen Architektinnen Yvonne Farrell und Shelley McNamara erhalten 2020 den renommierten Pritzker-Architekturpreis. Die beiden Mitbegründerinnen und Partnerinnen des Architekturbüros Grafton – eröffnet 1978 in der gleichnamigen Einkaufsstraße in der Dubliner City –  werden für ihr herausragendes Werk und ihre Verdienste um die Architekturausbildung mit dem Preis geehrt. „Als Architekten und Lehrer erschaffen Farrell und McNamara Räume, die sich einerseits der Geschichte gegenüber respektvoll zeigen und dabei aber auch Neues wagen. Gleichzeitig führen ihre Bauten die Meisterschaft der städtebaulichen Einbindung und der Bauausführung vor“, heißt es in der Begründung der Jury unter Vorsitz von Stephen Breyer, Richter am Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten.

Das Werk von Grafton umfasst seit den 1990er Jahren zahlreiche Schul- und Universitätsgebäude, woraus eine starke Auseinandersetzung mit dem Thema des öffentlichen Raumes – in allen seinen Nuancen im und außerhalb des Gebäudes – resultiert. Vor allem die 2008 eröffnete Luigi Bocconi Universitá in Mailand, das erste Projekt des Büros jenseits der irischen Heimatinsel, die 2015 vollendete Universität UTEC in Lima/Peru oder die jüngst im Londoner Süden eröffnete Kingston University sind eindrückliche Beispiele dafür, wie offene, vielseitig nutzbare öffentliche Räume in Gebäuden entstehen, die weniger wie ein Campus als ein ineinander verschachteltes, stadtartiges Haus-im-Haus-Konzept konzipiert sind. Gemeinsam ist dabei zugleich den Gebäuden, dass sie ausgehend vom konkreten Ort konzipiert sind – auch in schwierigen Lagen, die hochkomplexe Antworten erfordern. Die Bauten sind dabei stets monumental konzipiert und bestechen durch ihre moderne plastische Architektursprache aus Beton, Stein und Ziegel. Zugleich werden sie aber stark vom Nutzer, seinen vielfältigen Bewegungs- und Ruhepunkten im Gebäude aus gedacht – beides zusammen kreiert eine herausragende Architektur, die robust und beständig ist.

Für McNamara und Farrell ist der Pritzker-Preis das „Kaiserkrönchen“ eines in den letzten Jahren verstärkt anhaltenden „Preisregens“. Die Architektinnen, die 2018 die Architekturbiennale von Venedig kuratierten und 2020 mit der RIBA-Goldmedaille ausgezeichnet wurden, lassen aber auch darauf hoffen, dass in Zukunft das herausragende Werk von Architektinnen mehr als bisher gewürdigt wird.  Ohne dass die Pritzker-Jury eigens darauf hingewiesen hätte: Nach Zaha Hadid und Kazuyo Seijima (SANAA) verdoppeln die 47. und 48. Preisträger die Frauenquote des renommierten Preises noch einmal auf einen Schlag.

www.pritzkerprize.com
www.graftonarchitects.ie

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