Räume, die Spuren hinterlassen
Auf zwei intern erschlossenen Etagen von jeweils 420 m² wurden Flächen für rund 30 Arbeitsplätze realisiert.
Freiheit im Denken und Leidenschaft im Handeln wünscht sich die Greyfield Group von ihren Mitarbeitern. Eigenschaften, die das Team des Essener Projektentwicklers mit dem Fokus auf Bauen im Bestand bei der Planung ihres eigenen Arbeitsumfeldes unter Beweis stellen durfte. In der Essener Innenstadt hat das wachsende Unternehmen ein Bürogebäude von 1957 erworben und ein Open-Space-Office entwickelt, das die Firmenphilosophie atmet.
Die alten Räumlichkeiten verfügten nicht mehr über die benötigten Kapazitäten und der Wunsch, der eigenen Identität in Verbundenheit mit dem Arbeitsumfeld Ausdruck zu verleihen, wuchs: „Wir wollten eigene Büroflächen den Wünschen, Visionen und dem Konzept der Greyfield Group entsprechend kreieren“, erklärt Geschäftsführer Timm Sassen. „Mit kreativen Ideen, klarer Renditeorientierung und architektonischem Gespür schaffen wir aus gewöhnlichen oder unattraktiven Immobilien marktfähige Investments. Hierfür versuchen wir, Bestehendes zu erhalten und weiterzugeben.“ Diese Philosophie haben die Planer in ihrem eigenen Bürokonzept umgesetzt. In enger Zusammenarbeit mit vitra. by storeR und klarer Abstimmung auf den Arbeitsalltag und die Anforderungen der Mitarbeiter wurde ein neues Flächenkonzept entwickelt. Die klassische Bürostruktur mit langem Korridor und Parzellenbüro ist in ein Open-Space-Büro mit großzügiger Flächenaufteilung umgestaltet worden. Auf zwei intern erschlossenen Etagen von jeweils 420 m² wurden Flächen für rund 30 Arbeitsplätze realisiert. „Das Bauen im Bestand bringt immer auch kurzfristige und anspruchsvolle Herausforderungen mit sich und erfordert speziell in den Bereichen der Planung, Statik und der Umsetzung vollen Einsatz“, so Sarah Dungs, Projektleiterin. An zwei Stellen entschied man sich für einen kompletten Deckendurchbruch. Schalölrückstände auf dem Beton, offenes Mauerwerk und alte Baurückstände blieben sichtbar. Sie spiegeln die Haltung des Unternehmens und das Tagesgeschäft wider. Dabei wirken die Räumlichkeiten keinesfalls kalt oder abweisend. Im Gegenteil: Die Kombination aus altem Mauerwerk, Beton, Holz und modernen, teils farbenfrohen Möbeln schafft eine angenehme Atmosphäre. Ganz bewusst wurden Räume geschaffen, die es den Mitarbeitern ermöglichen, sowohl in Teams zu arbeiten als auch für sich zu sein. Dabei wird nicht ausdrücklich zwischen Arbeitsbereich und Freizeitbereich unterschieden. Vielmehr entstand ein einheitlicher Wohlfühlbereich. Elemente wie Teppiche, Wandpanels und Podeste, auf denen sich die Arbeitsplätze befinden, schlucken Schall und unterstützen ein produktives Arbeiten. Timm Sassen und sein Geschäftspartner Guido Schürken sind stolz auf ihr neues Büro: „Es zeigt, wie unsere planerischen, konzeptionellen und baulichen Qualitäten ineinandergreifen und verdeutlicht die interdisziplinären Fähigkeiten unseres Teams.“
Fotos:
Jens Hauer
www.bestpicture.de
(Erschienen in CUBE Ruhrgebiet 02|19)